Was ist denn eigentlich dieses #jufo und was kann das überhaupt?

Nach unserem Kickoff Stammtisch wussten alle Teilnehmenden nicht nur, dass das #jufo ein politisches Jugendfestival ist, sondern auch, dass es einem ganz schön viele Mitmach-Optionen bietet. Das Festival, das am 30. September stattfindet, besteht nämlich aus Aktionsständen, Bühnenprogramm, Diskussionsrunden und Workshops. All das kann die #jufo Community, also die Stammtisch–Teilnehmenden, selbst gestalten. Bei unserem ersten Treffen kamen nicht nur interessierte Einzelpersonen, sondern auch Vertreter*innen verschiedener Initiativen, wie zum Beispiel vom Landesschülerausschuss, von Insaan e.V., von Roma Trial e.V., von jup!, vom SV Bildungswerk oder von den Beteiligungsfüchsen.

Beim ersten Kickoff ging es neben dem ersten Kennenlernen und Snacks Futtern hauptsächlich um die Diskussionsrunden. Auf dem #jufo19 wird es insgesamt sechs Runden zu unterschiedlichen Themen geben, bei denen die Festivalbesucher*innen mit Politiker*innen diskutieren können.

Nur worüber diskutieren?

Um diese Frage zu beantworten, diskutierten wir viel und lebhaft und entwickelten einen ganz Haufen von Ideen. Hier sind die Ergebnisse unseres Brainstormings:

  1. Demokratie in der Schule
    Wie wird man eigentlich in der Schule mit Demokratie konfrontiert? Und was sollte eine Schule diesbezüglich leisten? Haben Berliner Schüler*innen genug Politikunterricht? In Zeiten, in denen die Demokratien in Europa akut bedroht sind, wächst die Pflicht und die Verantwortung, demokratische Werte an junge Menschen zu vermitteln.

  2. Wer macht eigentlich Politik?
    Im Europaparlament liegt der Altersdurchschnitt der Abgeordneten bei 56 Jahren und auch im Berliner Abgeordnetenhaus ist die Mehrheit zwischen 40 und 50 Jahren. Inwiefern beeinflusst das die Partizipation von Jugendlichen an der Politik? „Wahlrecht ab 16!“ stand fett auf einem unserer Brainstorming-Zettel. Außerdem diskutierten wir über Formen der Entscheidungsprozesse. Werden Petitionen und Straßenproteste überhaupt noch gehört von der Politik? Was ist mit der „Macht der Straße“ passiert?

  3. In guter Verfassung? 70 Jahre Grundgesetz
    Der Rechtspopulismus ist auf dem Vormarsch – nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Auch Volksentscheide wie der Brexit werden davon beeinflusst. Wie sollte die Politik damit umgehen? Zusätzlich wird unser Grundgesetz dieses Jahr 70 Jahre alt. Ist es denn noch "in guter Verfassung"?

  4. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    Antisemitismus, Antimuslimischer Rassismus, Antiziganismus, Rassismus – all das ist in unserer Gesellschaft leider immer noch Realität. Wir finden, da besteht Redebedarf! Vor allem, weil solche Diskriminierungserfahrungen häufig unsichtbar bleiben und weil in der Schule nach wie vor Bildungsnachteile für Minderheiten bestehen.

  5. Nachhaltigkeit und Klimaschutz
    #fridaysforfuture hat sich nicht ohne Grund gegründet – unsere Erde steuert auf eine Klimakatastrophe zu. Momentan macht die Politik nicht genug, um diese abzuwenden. Deshalb sollten wir dringend darüber reden! Am besten auch darüber, wie die Schulen zur Klimapolitik beitragen können.

  6. #makepeace – Völkerverständigung
    Wie kann Völkerverständigung trotz Krieg, Terror und Nationalismus funktionieren? Warum wollen sich einzelne Länder und Gruppen von der Weltgemeinschaft abspalten? Wie kann man die Länder an einen Tisch bringen und Kompromisse erreichen? Und was können Einzelne dazu beitragen?

  7. Klassische Ausbildung oder Lebenslauf Karambolage?
    Schulabschluss-Ausbildung-Beruf, und zwar bitte schnell! Sieht so wirklich die Ausbildungskette aus, die sich junge Menschen wünschen? Möglichst schnell in den Kreis der Steuerzahler*innen einzutreten? Was, wenn nicht? Gibt es genug Möglichkeiten für Jugendliche, ihren Lebensweg abseits der Norm zu gestalten?

  8. Digitalisierung – Chance oder Risiko?
    Open Access / Open Source und der damit verbundene freie Zugang zu Wissen sind Beispiele, wie der digitale Raum zum Gesamtwohlsein beiträgt. Hate Speech, Trolle und Online Mobbing hingegen stellen eine tatsächliche Gefahr dar. Wie sollte die Politik hinsichtlich zunehmender Digitalisierung gestaltet werden?

  9. Genderrollen
    Queer, Non-binary, Trans – lasst uns über sexuelle Vielfalt und Geschlechteridentitäten sprechen! Das bedeutet auch, sich damit auseinanderzusetzen, wie unsere Gesellschaft das Bild von „Frauen“ und „Männern“ konstruiert.

  10. Sozialpolitik in Berlin
    Endlich bei den Eltern ausziehen! Leichter gesagt als getan, bei diesen horrenden Mietpreisen in Berlin. Und dann werden auch noch zunehmend Freiräume wie Jugendclubs beseitigt, an denen sich junge Menschen frei entfalten können. Was macht die Politik dagegen?

Jetzt mitmachen!

Wir ihr seht, kam bei unserem ersten Treffen ganz schön viele Ideen zusammen. Habt ihr Interesse, euch mit einem dieser Themen auseinanderzusetzen und eine Diskussionsrunde zu planen? Dann meldet euch bei Louise und kommt zu unserem nächsten Stammtisch am Mittwoch, den 29.05. um 18 Uhr in den Räumen der Jungen Islam Konferenz (Friedrichstr. 206). Dort wird es dann nicht nur um die Diskussionsrunden gehen, sondern vor allem um eine wichtige Frage: Wie gehen wir auf dem #jufo mit der AfD um? Laden wir Politiker*innen zu Diskussionsrunden ein oder nicht? Kommt vorbei und diskutiert mit anderen Menschen aus der Community! Wir möchten eure Meinung wissen.

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